madeleines thailand-tagebuch


nach dem tollen erfolg des ersten tagebuchs gibt es nun ein weiteres, diesmal von madeleine. erneut geht die reise nach thailand, alte chucks von madeleine sind mit im gepäck und sie wird euch das land aus einem anderen blickwinkel präsentieren. am schluß versteigern wir hier die chucks, habt also viel spaß mit madeleines bericht!


07.04.2013

DAHEIM - Wenn man eine ganze Zeit lang weg von Zuhause war, weiß man, was man daran hat. Nicht, dass in Thailand eine Fußbodenheizung nötig gewesen wäre, aber nach insgesamt dreißig Stunden, die ich unterwegs gewesen bin, davon vierzehn Stunden in einem voll klimatisierten Flugzeug (ja, ich weiß, man kann es mir einfach nicht recht machen) und weitere vierzehn Stunden in der Eishölle des Flughafens in Abu Dhabi, kann man sich schon mal über seine Fußbodenheizung freuen. Übrigens: Wusstet ihr, dass unsere Prinzessinnenwelt von Fußphantasie zu versaut ist, um aus den Emiraten erreichbar zu sein?!
Es gibt noch viele Dinge, auf die ich mich jetzt freue. Mein eigenes Bett zum Beispiel. Und nach drei Wochen Thaicurry ist eine ordentlich Pfanne Bratkartoffeln mit Zwiebeln, Räuchertofu und Salat doch was ganz Feines!
Außerdem steht ja noch ein ganz besonderes Event vor der Tür! Die Wiedereröffnung des Sockenshops! Und darauf freue ich mich auch schon ganz besonders!
Ein großes Dankeschön geht an die Jungs, die sich auch mal zu Wort gemeldet haben. Das finde ich besonders toll! Und auch an alle anderen, die hier fleißig mitgelesen haben. Vielleicht höre ich ja in den nächsten Wochen von dem ein oder anderen was ;)
Bald startet die Auktion meiner Chucks. Auch wenn sie mich in den letzten Tagen meines Urlaubs eher in den Wahnsinn getrieben haben, fällt es mir dennoch nicht leicht, sie herzugeben. Aber ich bin mir sicher, dass sie in gute Hände kommen werden und wünsche euch viel Spaß bei der Auktion! Ein paar letzte Fotos, die es bisher nicht in meine Auswahl geschafft haben, habe ich auch noch für euch.
Bis bald! Eure Madeleine


05.04.2013

ENDSPURT - Meinen letzten Urlaubstag möchte ich nutzen, um noch einmal ausgiebig zu shoppen. In die Platinum Fashion Mall treibt es mich heute aber nicht noch einmal. Zwei Tage hintereinander ist selbst mir das Chaos dort zu viel.
Ich vergnüge mich heute lieber im MBK, im Siam Paragon und in meiner Lieblingsmall, dem Central World Plaza. Da hat man mehr Platz und einen besseren Überblick.
Auch heute bin ich insgesamt wieder länger als acht Stunden unterwegs. Leider war ich so leichtsinnig und habe mir gedacht, die ollen Chucks heute besser zu Hause zu lassen und anstatt dessen die schönen neuen Ballerinas anzuziehen. Blöder Fehler! Die Ballerinas haben meinen Füßen heute den Rest gegeben. Die lange Shoppingtour hat ihre fiesen Spuren hinterlassen. Meine Füße sind nun übersät mit Macken. Bevor ich am Abend zum Essen noch einmal vor die Tür gehe, muss ich mich verarzten.
Aber glücklicherweise habe ich heute etwas ganz Feines entdeckt. Die beste Fußcreme! "Heel Genius". Die wird meine Füße wieder auf Vordermann bringen! Wenn ihr also mal eine kleine Aufmerksamkeit für eure Frau, Freundin, Cousine...für wen auch immer sucht, dann kann ich diese Fußcreme nur wärmstens empfehlen. Und ihr habt ja schließlich auch was davon ;)


04.04.2013

PLATINUM FASHION MALL - Die Shoppingtour ist eröffnet! Die Platinum Fashion Mall zu besuchen, war ein Tipp, den ich von Ilsa bekommen habe. Sie hat sich hier im letzten Jahr schon ordentlich verausgabt und war begeistert.
Ich mache mich also nach dem Frühstück auf den Weg. Es geht einmal quer durch das Siam Center und das Siam Paragon. Über den Skywalk gelange zum Central World Plaza und von dort aus muss ich nur noch ein paar hundert Meter weiter.
Die Platinum Fashion Mall besteht aus drei Gebäuden mit mehreren Stockwerken. Darüber verteilt reiht sich ein Laden von 12 qm an den nächsten. Für jeden Mann bietet diese Mall vermutlich einen Anblick des Grauens.
Da hier hauptsächlich thailändische Frauen einkaufen gehen, ist es für Europäerinnen mit Konfektionsgrößen jenseits der 34 nur sehr schwierig, hier etwas zum Anziehen zu finden. Das bedeutet, dass ich mich den Etagen mit Accessoires und vor allem denen mit den Schuhen ausgiebiger widmen kann. Denn immerhin ist jemand unter euch, in dessen Besitz meine lieben/fiesen Chucks bald übergehen werden. Dieses Loch in meinem Schuhregal muss wieder gefüllt werden und so gehe ich schnurstracks in Richtung Schuhabteilung.
Es ist fantastisch! Ich bin im Paradies! Schuhe über Schuhe! Und alle so unschlagbar günstig.
Ich werde schnell fündig! Allerdings scheinen auch hier die Größen etwas anders bemessen zu sein. Ich habe verschiedene Ballerinas und Schnürschuhe anprobiert und musste feststellen, dass sie mir in Größe 38 nicht einmal ansatzweise passen. Und wenn man größere Füße hat, muss man entweder in Läden einkaufen, die sich auf die Größen der Ladyboys spezialisiert haben oder seine Schuhe eben in Deutschland kaufen.
Aber ich muss einfach Schuhe als Souvenir mitnehmen! Ich suche also noch ein wenig weiter und finde endlich ein paar rosane Schnürschuhe, die mir in Größe 40 passen. Glücklicherweise, denn größer gibt es auch sie nicht. Außerdem finde ich noch ein Paar Ballerinas, die mir - oh Wunder - sogar in Größe 38 passen. Vermutlich wegen der tollen Spitze. Jetzt habe ich endlich wieder solche Ballerinas, wie die in meiner Serie Erdbeermund. Erinnert ihr euch? Die waren so herrlich bequem weil sie sich meiner Fußform so wunderbar angepasst haben. Morgen ziehe ich die neuen Ballerinas an!
Abgesehen von neuen Schuhen gab es für mich noch einige Taschen und ein wenig Klimbim, dessen Sinn vermutlich nur Frauen erkennen. Mit einer kurzen Mittagspause im Foodcourt hat meine Shoppingtour heute länger als acht Stunden gedauert. Und das letzte Mal haben meine Füße so weh getan als ich einmal im Hochsommer der Meinung war, ich müsste meine komplette Wohnung neu streichen...barfuß!
Wenn ich jetzt einen Fußsklaven im Gepäck hätte, würde ich ihn herpfeifen und da er so gehorsam wäre, würde er sich ganz gründlich um meine überanstrengten, schmutzigen Füßchen kümmern...


03.04.2013

SIAM SQUARE - Endlich wieder in Bangkok. Ich habe eine ziemlich nervige Anreise hinter mir. Vom Schiff ging es in einen Minivan, dann in den Flieger und dann ins Taxi. Glücklicherweise musste ich mich bis jetzt nicht viel bewegen.
Der Gummifetzen an der Ferse des rechten Schuhs muss beim Anziehen erst mühevoll zurechtgelegt werden, damit das Laufen einigermaßen angenehm ist. Nachdem ich endlich ein Zimmer am Siam Square gefunden habe, mache ich einen kleinen Spaziergang durch das Viertel, um mir einen Überblick zu verschaffen. Dann kann ich morgen mit dem Shopping richtig loslegen.
Nach dem Abendessen komme ich auf dem Weg nach Hause an einem kleinen Massagesalon vorbei und ich überlege mir "Jetzt oder nie!". Bisher habe ich es noch nicht geschafft, mir eine ordentliche Fußmassage zu genehmigen und wie ihr ja mitbekommen habt, meine Füße haben es sich verdient.
Ich lege mich also auf eine der vielen Liegen und mache es mir bequem. Der kleine Thailänder, der sich meinen Füßen widmen möchte, kommt mit einer großen Schale an meine Liege und beginnt, mit dem warmen Wasser meine Füße zu waschen. Ganz sanft befreit er meine Füße vom Schweiß, bis sie wieder ganz sauber sind. Mit einem etwas rauhen Frottierhandtuch trocknet er mich ab.
Mit einer ordentlichen Portion Tigerbalsam schmiert er meine Füße ein, bis sie richtig glänzen. Dann beginnt er mit der Massage und ich genieße es, wie seine Finger zwischen meinen Zehen hin und her gleiten. Seine Hände sind kräftig und meine Füße werden richtig durchgeknetet. An der Innenseite meiner Fußsohle bin ich ganz empfindlich und da wird es manchmal richtig unangenehm, wie er mit seinen starken Fingern meine Füße bearbeitet.
An Stellen, an denen für gewöhnlich mehr Hornhaut ist, wie zum Beispiel an der Ferse, wird nicht nur mit den Händen massiert. Zusätzlich kommt eine Art Stift zum Einsatz, durch den die Kraft auf eine kleinere Fläche übertragen werden kann, sodass sich auch an der Ferse dieses wohlige Gefühl breit macht. Ich bin tiefenentspannt. Einfach himmlisch! Er kümmert sich wirklich um jeden Teil meiner Füße, kein Fleck wird ausgelassen. Jeder einzelne Zeh wird verwöhnt. Zum Abschluss wird an jedem Zeh einmal kräftig gezogen und nach einer vollen Stunde ist alles vorbei. Er reibt noch das restliche Öl von meinen Füßen und ich schlüpfe wieder in meine Chucks und mache mich auf den Weg nach Hause.
Fotos von der Massage gibt es leider keine, aber ich habe noch ein paar Bilder von Koh Phi Phi für euch.


02.04.2013

LONGBEACH - Der letzte Tag auf Koh Phi Phi ist angebrochen und dann geht es wieder nach Bangkok. Ich freue mich schon ganz wahnsinnig auf die Shoppingtour. Aber Shoppingtouren sind anstrengend. Ich nutze also noch die Gunst des Tages und mache mich auf den Weg zum Longbeach damit ich noch ein wenig entspannen kann.
Auf Koh Phi Phi gibt es keine Straßen. Zumindest nicht solche, auf denen Autos, Tuk Tuks oder Motorräder fahren. Die einzigen Fahrzeuge sind Fahrräder. Und wenn man hier keines hat, dann ist man eben zu Fuß unterwegs. Nach einer Stunde bin ich endlich angekommen und kann meine Strandmatte ausbreiten. Bevor ich ein geeignetes Plätzchen gefunden habe muss ich eine Weile am Strand entlang laufen. Meine Chucks füllen sich nach und nach mit Sand, der durch meine Socken zwischen meine Zehen gelangt.
Aber glücklicherweise bin ich nun erstmal an meinem Plätzchen angekommen und kann mich für eine Weile von den Chucks befreien. Während ich da so liege beobachte ich einen Einsiedlerkrebs, der sein Schneckenhaus durch den Sand schleppt. Eine letzte Schnorcheltour muss ich natürlich auch noch unternehmen. Korallen gibt es hier allerdings nicht so viele. Aber die Fische sind trotzdem toll.
Morgen ist Abreisetag. Ich werde Koh Phi Phi wieder verlassen und von Phuket aus zurück nach Bangkok fliegen.


01.04.2013

SLINKY -Zugegeben, meine heiße Partyzeit habe ich mittlerweile hinter mir, vor allem weil es bei meinem Job nur noch selten möglich ist, feiern zu gehen. Aaaaaber: Man kann nicht sagen, dass man auf Koh Phi Phi gewesen ist, ohne sich einmal unter die Partypeople gemischt zu haben. Und jetzt, da ich mich mittlerweile mit der Insel angefreundet habe, kann ich das auch tun.
Party ist in den Küstenregionen in Thailand eigentlich immer und auf so gut wie jeder Insel. Zu diesem Zwecke reiht sich in der Bucht Ao Dalam eine Bar an die nächste. Eine der meist besuchten ist das Slinky.
Als es dunkel wird mache ich mich auf den Weg zum Strand. Die Chucks ziehe ich aus und laufe barfuß. Von weitem höre ich schon die Bässe der lauten Musik und sehe die bunten Lichter der Bars. Vor der Slinky-Bar haben einige Thaijungs den Strand zu ihrer Bühne erklärt und liefern eine interessante Feuershow ab. Drumherum sind viele Liegen aufgestellt. Ich schnappe mir eine und lasse es mir mit einem Cocktail gut gehen. Ich lehne mich zurück, vergrabe meine Zehen im Sand und lasse mich von der Feuershow berieseln. Der Höhepunkt ist das Limbotanzen, an dem alle, die möchten, teilnehmen können. Den Gewinner erwartet - was wohl? - Freies Saufen.
Der Preis ist scheinbar gut genug, dass es sich einige nicht nehmen lassen, sich beim Limbo zum Affen zu machen. Die Ladies haben natürlich einen kleinen Bonus, bevor sie sich blamieren, wird ihnen geholfen.
Und so wie jeder Strand ein Fußparadies ist, so ist es auch ein Abend im Slinky. Jetzt, wo ich hier nicht nur im Urlaub, sondern auch FuPha-technisch unterwegs bin, merke ich erst, wie viel es hier eigentlich zu sehen gibt.
Die Mädels, die sich beim Seilchenspringen mit den nackten Füßen fast in dem brennenden Seil verheddern und hinfallen oder die, die sich beim Limbo unter der brennenden Stange verzweifelt versuchen mit den Zehen im Sand festzukrallen, würden dem ein oder andern von euch vielleicht gefallen...


31.03.2013

THAIBOXEN - Heute muss ich meinen Füßen eine kleine Ruhepause gönnen. Diese ganzen anstrengenden Wanderungen in diesen kaputten Schuhen zehren ganz schön am Zustand meiner Füße. Drum ist für heute mal etwas geplant, was meine Füße nicht so belastet.
Boxen ist in Thailand eine beliebte Sportart und auch bei Touristen gerne gesehen. Die Besitzer der Reggae Bar wissen das auch und haben sich gedacht, wir bauen in der Mitte unsrer Bar einfach einen Boxring und animieren die Touristen dazu, selbst in den Ring zu steigen. Zur Belohnung gibt es den ganzen Abend freies Saufen. Ein paar Idioten werden sich schon finden...
Es finden sich ein paar Idioten. Nachdem zunächst zwei Thais gegeneinander angetreten sind und wirklich eine spektakuläre Show abgeliefert haben steigen zwei betrunkene Jungs in den Ring. Der eine ziemlich stabil, gut gebaut, der andere eher schmächtig. Das Ergebnis des Kampfs scheint schon festzustehen. Aber der Kleine rennt eigentlich mehr vor dem Großen weg. Viel mehr als Gerangel hat der Kampf nicht zu bieten, bis der Kleine ein einziges Mal kräftig ausholt und die Schläfe seines Gegners trifft. Der sinkt auf der Stelle zu Boden...und bleibt dort erstmal. Während ich, vermutlich als einzige in dem Laden nüchtern, mich frage, ob der Große überhaupt noch lebt, feiert der Kleine seinen Sieg und sich selbst. Endlich packen die Ringrichter den Verlierer an den Haaren und fangen an, wie wild seinen Kopf zu schütteln. So macht man das hier wohl... Er lebt, wird wieder wach und wird sich vermutlich an seiner "Frei-Saufen-Belohnung" nicht mehr erfreuen können.
Die zwei Mädels, die danach in den Ring steigen, hätten euch vielleicht gefallen. Die beiden, vermutlich Freundinnen, die auf der Insel gemeinsam Partyurlaub machen, haben offenbar Lust, sich gegenseitig mal so richtig die Fresse zu polieren. Unbeholfen klatschen sie sich gegenseitig ihre Füße an die Oberschenkel und versuchen sich zu treten. Beim Thaiboxen ist offenbar alles erlaubt. Ihr Kampf gleicht zwar mehr einer Comedyshow aber Fußliebhaber kommen hier sicherlich auf ihre kosten. Catfight! Barfuß!


30.03.2013

PHI PHI LEY - Phi Phi Ley ist die kleinere der beiden Phi Phi Inseln. Für heute ist eine Schnorcheltour rund um diese Insel geplant.
Ich mache mich also früh morgens auf die Socken, damit ich pünktlich am Adventure-Club bin. Als erstes geht es rein in den Neoprenanzug und dann geht es in Richtung Strand, wo schon das Longtailboot auf mich und meine Schnorchelgruppe wartet.
An der Viking Cave, unser erster Spot, werden wir ins Wasser gelassen. Ich ziehe mir also die sexy Riesenflossen an und hoffe, dass sie sich mit meinen ruinierten Füßen vertragen.
Unter Wasser bieten sich ganz wundervolle Ausblicke von Korallen und bunten Fischen und sogar einem Riffhai. Das Gefühl, sich plötzlich in einem Schwarm von bunten, kleinen Fischen zu befinden, ist unbeschreiblich. Später stoßen wir noch auf eine Schildkröte. Und diese Schildkröte zählt ab heute zu den meist bezaubernden Geschöpfen, die ich in meinem Leben gesehen habe. Solch ein Tier in seinem natürlichen Lebensraum zu sehen, ist einfach ein unvergessliches Erlebnis. Und ihr werdet es mir sicher verzeihen, wenn es heute ein Fußbild weniger gibt und dafür eine zuckersüße Schildkrötenschnauze! Ich muss sie euch einfach zeigen.
Leider ist der Ausflug nicht so entspannend, wie sich das ganze jetzt liest. Der Wellengang ist wirklich kräftig, sodass ich nach dem ersten Schnorchelstopp größte Schwierigkeiten habe, wieder ins Boot zu kommen und ab dem Zeitpunkt bin ich so seekrank, dass ich das ganze nicht mehr wirklich genießen kann.
Am Ende bin ich froh, dass ich wieder festen Boden und Sand unter meinen Füßen spüre und ich die Flossen wieder gegen meine Chucks tauschen kann.


29.03.2013

PHI PHI VIEWPOINT - Um der Hitze zuvorzukommen mache ich mich heute ein bisschen früher auf den Weg. Mit viel Trinkwasser im Gepäck geht es die vielen Treppenstufen hinauf. Leider ist es auch morgens um zehn Uhr schon heiß genug, um mir den Spaß an der Wanderung zu verderben. Alle zwanzig Stufen brauche ich eine Pause. Die Chucks sind schon wieder deftig. Schön für euch, blöd für mich. Meine Füße werden mit jeder Stufe heißer. Und da haben wir wieder das alte Problem: Bloß nicht ausziehen, sonst kommt man nicht wieder rein!
Oben angekommen: "Twenty Baht, please!" Was?! Im Lonely Planet stand das aber gar....naja egal. Was sind schon zwanzig Baht im Gegensatz zu dem, was ich gerade geleistet habe! Und der Ausblick auf die Zwillingsbuchten ist wirklich fabelhaft.
Damit ist meine Tour allerdings noch nicht zu Ende. Ich will weiter auf die andere Seite des Berges, um zum Hat Rantée zu gelangen. Der Weg entpuppt sich als ein kleiner Trampelpfad, der von Touristen kaum genutzt zu werden scheint. Und das ist genau das richtige für mich! Der Viewpoint liegt nur einige Meter hinter mir und schon fehlt jegliche Beschilderung. Ich muss also so lange warten, bis ein Thai mit seinem Motorrad über die wurzeligen Trampelpfade kommt und mich bis zu einer kleinen Siedlung auf dem Berg mitnimmt. Eine Siedlung, mit der ich jetzt nicht unbedingt gerechnet hatte. Vor allem nicht damit, dass es auf einer Insel, die vor Tourismus nur so strotzt, Leute gibt, die in Holzverschlägen wohnen...Ein Anblick, den ich bisher nur von weitaus ärmeren Kambodscha kannte.
Der Trampelpfad führt mich durch den tiefsten Dschungel, so habe ich zumindest den Eindruck. Auch von einem Moskitoangriff bleibe ich nicht verschont. Als ich endlich am Strand angekommen bin, kann ich es mir im Sand bequem machen. Ein erfrischender Eistee dazu, noch eine Runde Schnorcheln und alle Mühe hat sich gelohnt.
Den Rückweg bestreite ich aber nicht zu Fuß. Um meine Füßchen zu schonen, lasse ich mich lieber von einem Longtailboot zurück zum Pier am Village bringen.


28.03.2013

AO DALAM - Eigentlich hatte ich für heute geplant, den steilen Weg zum Aussichtspunkt auf mich zu nehmen. Aber ich Trödelliese lass es natürlich erstmal Mittag werden, damit es auch so richtig schön heiß wird. Bevor ich mich auf den Weg machen will fällt mir natürlich ein, dass ich dringend noch irgendetwas brauche, womit ich meinen Kopf vor der Sonne schützen kann. Ich verschiebe den Aufstieg mit gutem Willen auf den Nachmittag und mache mich erstmal auf die Suche nach einer anständigen Kopfbedeckung.
Die kleinen Straßen auf der Insel sind überladen mit Souvenirs, FlipFlops und T-Shirts. Bis ich endlich finde, wonach ich gesucht habe, vergehen etwa 90 Minuten. Mein Kopf ist total heiß, meine Füße nässen die Chucks ein, die in diesem Zustand schon wieder anfangen an meiner Haut herum zu scheuern. Ich bereue mittlerweile wirklich, dass ich mich für die Chucks entschieden habe, als ich mir gedacht habe "Nein, Madeleine! Du nimmst nur ein Paar Schuhe mit!" Der Gedanke war natürlich nicht nur praktisch sondern auch vorausschauend gedacht. Denn wenn ich nur ein Paar mitnehme, muss ich nicht so viel schleppen und, was noch viel wichtiger ist, so bleibt mehr Platz für neue Schuhe. Denn am Ende meiner Reise steht ja noch die Shoppingtour in Bangkok an. Ich kann es kaum erwarten!!!
Nach der kleinen Shoppingtour im Village bin ich total fertig und beschließe, die Tour zum Viewpoint nun doch auf einen anderen Tag zu verschieben. Eigentlich wollte ich doch wieder nach Hause und mich von der Klimaanlage berieseln lassen. Aber ich finde mich hier in diesen Labyrinth noch nicht so gut zurecht und komme an der Bucht Ao Dalam raus.
Ich setze mich ein wenig in den Sand, um mich von den Strapazen zu erholen. Während meine Füße im Sand spielen, beobachte ich, wie sich mutige Mädchen mit nackten Füßen an einem Gleitschirm von einem Boot durch die Buch ziehen lassen. Den ersten Gang ins türkise Wasser der Andamanensee lasse ich mir natürlich nicht nehmen.


27.03.2013

KOH PHI PHI - Ich habe genug von Phuket und seiner Taximafia. Die Insel wollte ich mir sowieso sparen und in der Stadt ist auch nicht gerade viel los. Ich mache mich also am Morgen auf in Richtung Küste. Dort angekommen erwartet mich schon ein Schiff namens Phi Phi Cruiser. Bereits bei der Überfahrt nach Koh Phi Phi möchte ich schon wieder umkehren. Um mich herum sitzen betrunkene Menschen in Hawaiihemden und aus dem Lautsprecher dröhnt laute Partymucke.
Das ist nicht gerade meine Art, Urlaub zu machen. Angekommen auf Phi Phi Don bietet sich mir ein Anblick des Grauens! Nur Partypeople! Zugegeben, wenn ich einmal einen Eindruck habe, dann neige ich dazu, alles ziemlich schwarz zu malen. In Gedanken setze ich meine Füße schon wieder in das Schiff und will weiter nach Koh Lanta. Leider habe ich die drei Nächte auf dieser Insel schon bezahlt und muss jetzt damit fertig werden.
Nach einer kurzen Verschnaufpause im Gästehaus mache ich mich also auf den Weg und beginne, die Insel zu erkunden. Der Weg führt am Wasser entlang, durch den Sand und wieder durch ein bisschen Wald, bis ich endlich ein ruhiges Plätzchen gefunden habe und siehe da, diese Insel entpuppt sich tatsächlich als ein Ort, an dem man es auch noch länger als nur drei Tage aushalten kann. Wenn man nur die richtigen Plätze kennt.
Endlich ein bisschen Ruhe. Ich ziehe mir die sandigen Chucks aus. Barfuß lässt es sich im Sand einfach besser laufen. Ich mag es, durch den Sand zu gehen und Fußabdrücke zu hinterlassen. Wie im Schnee. Endlich mache ich es mir auf den dicken Felsbrocken, die am Strand liegen bequem und lasse meine gestressten Füße ein bisschen baumeln. Ich glaube, ich bleibe hier doch eine Weile...


27.03.2013

PHUKET - Guten Morgen! Ich bin mit diesem Beitrag wirklich sehr spät dran. Dafür gibt es also heute zwei. Einen vom gestrigen Tag und heute Abend wieder zur (hoffentlich) gewohnten Zeit.
Ein Inlandsflug ist zwar nicht ganz so spannend, als würde man mit dem Nachtzug 14 Stunden lang unterwegs sein, man spart dafür aber viel Zeit. Ich mache mich also schon früh auf den Weg zur Hualampong Railway Station. Wie immer plane ich ein, dass der Zug Verspätung hat.
Um 8:30 Uhr kaufe ich mir ein Ticket für den Zug, der um 8:20 Uhr schon hätte weg gewesen sein sollen. Eine weitere halbe Stunde später setzt sich das Klappergestell endlich in Bewegung in Richtung Don Muaeng Airport. Den Anspruch auf Pünktlichkeit verliert man hier innerhalb weniger Tage nach der Ankunft. Daher bin ich gelassen.
Nach etwa 90 Minuten Flug komme ich in Phuket an. Da mich der aktuelle Lonely Planet ja bestens informiert hat, wimmel ich die gefühlt 150 Taxischlepper, die mich am Flughafen erwarten, ab und setze mich völlig ignorant an das, was man hier eine Bushaltestelle nennt. Ich bin ja wirklich niemand von der "Ja-aber-der-Lonely-Planet-hat-gesagt...-Sorte", wenn es aber um Abzocke und Taximafia geht, dann verlasse ich mich schon lieber auf ihn. "Egal, was die Taxischlepper sagen, der Bus wird kommen!" Während ich auch andere Reisende vor dem Schicksal der Taxiabzocke bewahren möchte und sie von meinem Vorhaben überzeuge erklingt in meinen Ohren schon leise die Jeopardy-Melodie. Nach zwei Stunden ist sie schon lauter geworden und nach drei Stunden halte ich es nicht mehr aus und kümmere mich nicht mehr um die 150 Baht, die ich der Taximafia in den Rachen werfen muss. Nur blöd, dass es inzwischen später geworden ist und sich die Taximafia gedacht hat, erhöhen wir den Preis einfach mal auf das Doppelte. Also starte ich einen neuen Versuch bei den Metertaxis und muss feststellen, dass auch diese sich der Macht der Taximafia nicht widersetzen konnten. "Aber der Lonely Planet hat doch gesagt, dass die alle noch mit Meter fahren!" Ja, tun sie auch. Aber es interessiert niemanden außer mich, was dort angezeigt wird.
In der Hoffnung, dass auch die anderen Reisenden mittlerweile geschnallt haben, dass der Lonely-Planet-Gott nicht mehr so ganz up-to-date ist, lasse ich mich also in die Stadt bringen.
Zu meinen Füßen kann ich auch heute gar nicht so viel erzählen. Sie tun ausnahmsweise mal nicht weh. Sie haben ja auch heute nicht so viel geleistet. Der kleine Spaziergang durch Phuket Stadt und seine portugiesischen Kolonialbauten ändert daran auch nicht viel. Drum müsst ihr euch heute mit ein paar Reisetipps zufrieden geben.
Tipp 1: Vertrau auf die Taximafia, du hast eh keine andere Wahl!
Tipp 2: The Natural Restaurant in irgendeiner Straße in Phuket Stadt ist fantastisch! Unbedingt probieren: Green Mango Juice und Cinnamon Spring Rolls.
Tipp 3: Besser nicht probieren, egal wo: Chrysanthemensaft.


25.03.2013

CHINA TOWN - Ein weiterer Reisetag steht an. Der Zug bringt mich mit der obligatorischen halben Stunde Verspätung von Kanchanaburi nach Thonburi, ein Bezirk in Bangkok. Die Fahrt ist wie immer eine Erlebnistour, die in Deutschland undenkbar wäre.
Die Holzklasse wird ihrem Namen gerecht. Da die Ventilatoren unter der Decke wie immer nicht funktionieren, stehen alle Fenster bis zum Anschlag offen. Mein Anspruch, immer einen Fensterplatz zu ergattern, wird mir zum Verhängnis. Da die ganze Zeit über Staub und Asche durch das Fenster rein fliegen, sehe ich bei meiner Ankunft in Thonburi aus, als käme ich gerade aus der Zeche.
Zu Fuß erreiche ich nach einer Stunde Planlosigkeit endlich den Pier der Chao Praya Expressboote. Für 15 Baht werde ich über den Fluss geschippert und nach China Town gebracht.
Dieser Stadtteil Bangkoks wird von allen Taxifahrern am meisten gefürchtet, denn das Verkehrschaos ist fast unerträglich. Am besten ist es daher, die Gegend zu Fuß zu erkunden.
Ein Tag in China Town gleicht einem Abenteuer, denn es gibt hier einfach so vieles zu entdecken.
In den Schaufenstern sieht man die verrücktesten Dinge: Schlangenhaut, Vogelnester und allerlei andere Dinge, bei denen man nicht so recht weiß, wofür sie da sind.
In den engen Gassen herrscht Hochbetrieb. Die Wege sind teilweise gerade mal einen Meter breit und vollgestopft mit Ständern, an denen allerlei Krempel ausgestellt ist. China Town könnte man auch als den größten Ein-Euro-Shop der Welt bezeichnen. Auch in den kleinen Gässchen muss man noch damit rechnen, dass Motorräder fahren und wenn genug Platz da ist, dann auch Tuk Tuks.
Was mich an China Town besonders fasziniert ist, dass die Waren, die dort angeboten werden, zu
80% Schuhe sind. Es gibt zum Beispiel quietschpinke Ballerinas, die aus purem Gummi bestehen. Unmengen an FlipFlops, die aus purem Gummi bestehen. Eigentlich ist hier fast alles aus Gummi. Oder Plastik.
Auf der Suche nach einer Unterkunft kaufe ich mir an den Marktständen noch einige Snacks. Blätterteigtaschen mit verschiedenen Füllungen aus Ananas, Kokos oder süßen Bohnen. Dazu, nach einem kurzen Zögern, schöne, fettige Frühlingsrollen, die mit "Morning Glory" gefüllt sind.
Ich bin froh, als ich endlich in meinem Zimmer bin. Die Tour durch China Town mit dem schweren Rucksack war anstrengend. Meine Füße tun schon wieder weh. (Na, wo sind denn die Fußsklaven, wenn man mal einen braucht? Ich werfe mal einen strengen Blick in Richtung Daniel!) Und weil sie noch nicht genug ramponiert sind, hat sich der fiese Moskito gedacht: "Der Madeleine, der geb ich es heute aber mal so richtig!"


24.03.2013

BARFUSS KOCHEN - Ich habe des Rätsels Lösung gefunden! Wie oft habe ich versucht, ein rotes Curry zu kochen und niemals hat es so geschmeckt wie beim Thailänder. Und schon gar nicht so wie die Currys in Thailand. Die geheime Zutat lautet: Mushroomsauce!
Nachdem ich zwei Tage lang in dem kleinen Imbiss gegessen und die Gerichte für köstlich befunden habe, stand für mich fest: Hier muss ich einen Kochkurs machen.
Die freundliche, flotte Inhaberin habe ich schon die letzten Abende beim Kochen beobachtet. Sie öffnet ihren kleinen Laden morgens um 9 Uhr und schließen tut sie frühestens um 22 Uhr. Dazwischen ist sie eigentlich nur im Business. Der Laden läuft auf Hochbetrieb. Während ihre Gäste nicht lange auf ihr Dinner warten müssen, pendelt sie zwischen Kochstelle, die sich draußen vor der Tür und am Straßenrand befindet, und ihrem Lokal hin und her. Draußen wird also gekocht und drinnen werden die Getränke zubereitet und die Gäste bedient. Zwischendurch bringt sie ihren Schülern das Kochen bei und macht hier und da ein paar Witzchen. Eine One-Man-Show sondergleichen! Für Pausen bleibt also kaum Zeit. Und trotzdem macht die Frau sich den Stress und zieht jedes Mal bevor sie ihren Laden betritt ihre Schlappen aus. Und dann wieder an. Und wieder aus und wieder an. Den ganzen Tag.
Und an dieser Stelle werden ein paar Erklärungen fällig:
Der Fuß gilt in Thailand als das niedrigste Körperteil und damit als unrein. Schuhe gelten daher ebenfalls als schmutzig. Es ist also unbedingt zu vermeiden, mit den Füßen auf jemanden zu zeigen oder seine Fußsohlen in die Richtung einer Person zu halten. Ebenso ist es zum Beispiel zu vermeiden, im Zug über das Gepäck anderer Reisender zu steigen oder gar seine Schuhe am Rucksack zu befestigen, da sie andere berühren könnten. Auch wenn die Thais Ausländern gegenüber sehr tolerant sind, was ihre Verhaltensweisen angeht, bin ich immer der Meinung, dass man sich den Gepflogenheiten eines Landes anpassen muss. Als Gast in einem fremden Land sollte man sich zumindest aneignen, wie man sich in der Landessprache begrüßt und wie man sich bedankt. Und auch wenn man gewisse Regeln kennt, finde ich, ist es nur höflich, sich daran auch zu halten. Warum hier aber an jeder Ecke Fußmassagen angeboten werden und ob es in Thailand Fußliebhaber gibt, ist mir ein Rätsel.
Da ich nicht bei jedem Betreten des Ladens meine Chucks an und wieder ausziehen kann, findet der Kochkurs für mich also barfuß statt.
Sechs Gerichte und ein Dessert darf ich mir aussuchen und dann wird gekocht und gegessen. Es ist Wahnsinn! Die Gerichte schmecken so original und es ist kaum zu glauben, dass ich sie selber gekocht habe. Nach einigen Stunden bin ich pappsatt und froh, dass die Arbeit getan ist. Meine Füße sind jetzt so richtig schön schmutzig. Vielleicht gefällt euch das ja...
Noch eine kleine Runde über den Nightmarket und ich mache mich wieder auf den Weg ins Gästehaus und lasse den Abend in der Bar ausklingen. Ein Hoch auf das WiFi!


23.03.2013

ERAWAN WATERFALLS - Erst eine Woche vor Reiseantritt hatte ich im Internet so schöne Wasserfälle gesehen, bei denen ich direkt gesagt habe, dass ich dort unbedingt mal hin möchte. Was ich nicht wusste war, dass das die Erawan Wasserfälle waren und der Ausflug dort hin bereits geplant war.
Der Wasserfall besteht eigentlich aus einer Reihe von kleineren Wasserfällen, die in sieben Level eingeteilt werden. Die ersten vier Level sind noch relativ leicht zu erreichen, danach wird der Fußweg schon ein wenig sportlicher.
Mit dem Bus geht es in Richtung Erawan National Park. Schon vor dem Eingang ist das laute Zirpen der Grillen zu hören. Je weiter ich mich im Wald befinde, desto lauter wird es. Da tun einem fast die Ohren weh. An den Wegrändern steht links und rechts meterhoher Bambus. Zwischendurch finden sich Lianen, die sich ganz merkwürdig kräuseln.
Am ersten Level angekommen verlangen meine Füße schon nach einer Abkühlung. Der Weg bis hier hin ist nicht besonders weit. Aber die Hitze macht mir wirklich zu schaffen. Während das gesamte Ufer mit Asiaten beim Picknick belagert ist (Unglaublich, was die da alles mit hin schleppen und genauso unglaublich, was sie dort alles zurücklassen!), ziehe ich meine Chucks aus und kann es kaum erwarten, bis ich meine Füße in das türkisfarbene Wasser stecken kann.
Ich muss aufpassen, dass ich auf den Steinen nicht ausrutsche, denn sie sind mit feinen, glitschigen Algen bewachsen. Das Wasser ist herrlich kühl, ein schönes Gefühl an den Füßen. Manchmal kommen mir die Fische aber ein bisschen zu nah und da ich ihnen nicht ganz über den Weg traue, muss ich meine Füße manchmal wieder aus dem Wasser ziehen.
Aber es steht noch ein langer Weg vor mir. Immerhin will ich es bis ganz nach oben zum siebten Level schaffen. Ich überlege mir, dass es ja ganz praktisch wäre, die Socken einfach nicht wieder anzuziehen, da ich ja vermutlich auch an den anderen Stationen meine Füße ins Wasser halten möchte. Ich setze mich also kurz auf den Boden, um meine Schuhe über die nackten Füße zu streifen. Zunächst bin ich vollkommen darauf konzentriert, meine Schuhe anzuziehen, denn es ist nicht ganz einfach, meine nassen Füße wieder hinein zu bekommen. Als ich wieder aufblicke, muss ich feststellen, dass ich beobachtet werde! Und ich werde nicht nur beobachtet, sondern ich werde fotografiert!!! Ich weiß nicht wieso. Vielleicht fand der kleine Japaner es gut wie ich die Chucks wieder angezogen habe. Oder ich habe mich ein wenig zu weit nach vorne gebeugt und er hat einen tiefen Einblick in meinen Ausschnitt erhaschen können. Fest steht jedenfalls, dass es eine bodenlose Frechheit ist! Aber bevor ich mich jetzt mit ihm anlege, bewahre ich lieber Ruhe und lasse mir den Tag nicht verderben.
Es geht also weiter über die steinigen, wurzeligen Wege, durch den Dschungel bis ganz nach oben.
Alle Level sind sehr schön anzusehen. Wenn man aber von den vielen Picknickern absieht, dann gefallen mir Level 1 und 4 am besten.
Auch der Abstieg wird nochmal richtig anstrengend. Langsam aber sicher spüre ich, wie der dreckige, feuchte Stoff meiner Schuhe die Haut über meinen Knöcheln aufscheuert und ich bereue, meine Socken nicht wieder angezogen zu haben. Ich bin unendlich froh, als ich wieder im Bus sitze und endlich meine Füße von den Schuhen befreien kann. Jetzt können sie endlich trocknen. Die wunden Stellen brennen und überhaupt sehen meine Füße jetzt ziemlich ramponiert aus.
Fazit: Schuhe und Füße haben an diesem Tag richtig gelitten. Wer sich die Wasserfälle irgendwann einmal ansehen möchte, der soll das unbedingt tun. Aber bitte mit Socken!

@Daniel: Vielen Dank für dein tolles Kompliment, das geht runter wie Öl ;)Ich freunde mich immer mehr mit meinen Füßen an.

@Peter: Der Chef hat gesprochen ;) Ich sehe deine Einladung aber als wundervolles Kompliment. Und ohne eure ganzen Beiträge würde es mir auch kein Spaß machen. Das wäre ja so als würde sich niemand für Blog und Tagebuch interessieren. Aber so ist es doch toll. Dir uns all den andern sende ich ein dickes DANKE :)


22.03.2013

KANCHANABURI - Ein weiterer Reisetag steht an. Reisetage in Thailand bedeuten zwar, dass ich mich selber eigentlich nicht viel bewegen muss, aber sie bedeuten auch, dass man sich stundenlang in einem mit Menschen vollgestopften, nicht klimatisierten Fahrzeug befindet.
Ein Tuk Tuk bringt uns am frühen Morgen zum Busbahnhof von Ayutthaya und an dieser Stelle trennen sich wieder unsere Wege. Mein Weg führt nach Kanchanaburi, in den Westen Zentralthailands. Die anderen ziehen weiter nach Osten. Vielleicht trifft man sich noch einmal beim Inselhopping.
Ich bekomme pünktlich Anschluss und ein vollgepackter Minivan, der sich als Bus nach Suphanburi ausgibt, nimmt mich mit. Dort muss ich in einen Linienbus umsteigen, der weiter nach Kanchanaburi fährt. Die Hitze im Bus ist wie immer unerträglich. Der Mangel an Komfort zwingt mich, meine Beine übereinander zu schlagen. Das linke über das rechte. Das mache ich immer, wenn es unbequem ist. Durch die Hitze schwitzen meine Beine so sehr, dass das linke Bein immer wieder vom rechten rutscht und ich einfach keine bequeme Position finde!
Nach 150 km bin ich endlich am Bahnhof in Kanchanaburi angekommen. Laut Karte befindet sich meine Unterkunft in zwei Kilometern Entfernung. Die Tuk-Tuk-Fahrer, die den ganzen Tag nur darauf lauern, dass Frischfleisch ankommt, gehen mir schon wieder auf die Nerven. Ich reagiere mit Boykott und gehe zu Fuß. Nach einem 2 km langen Spaziergang komme ich endlich in meinem Zimmer an und bin froh, dass ich die Füße hochlegen und mich ausstrecken kann.
Ganz vorbei ist der Tag aber noch nicht. Auch wenn die "Brücke am Kwai" zu viel verspricht, möchte ich die Stadt nicht verlassen, ohne diese verdammte Brücke gesehen zu haben.
Mein Tuk-Tuk-Boykott ist noch nicht gebannt, ich habe meinen Stolz. Also wieder laufen, laufen und laufen. Am Ziel angekommen, eine Brücke. Toll!


21.03.2013

AYUTTHAYA - Ich hatte eine absolute Horrornacht! Die Klimanalage macht mich fertig. Schalte ich die Klimaanlage aus, ist es die Hitze, die mich vom Schlafen abhält. Während ich frühstücke kommen noch andere Gäste im Banbua House an. Da die Gastfamilie irgendwie nicht da ist, übernehme ich kurz, heiße die Neuen Willkommen und lade sie zum Frühstück ein.
Wir entschließen uns, heute gemeinsam die Tempel zu erkunden.
Ayutthaya war einst die Hauptstadt des Königreiches Siam. Die alten Tempel sind zum Teil so gut erhalten, dass sie noch heute bestaunt werden können.
In brütender Hitze schnappen wir uns die Fahrräder und erkunden das Tempelgelände.
Teilweise liegen die einzelnen Anlagen sehr weit auseinander und ich bin froh, dass ich die Wege nicht zu Fuß zurücklegen muss. Trotzdem ist Fahrradfahren bei solchen Temperaturen ziemlich anstrengend. Jeder Tritt in die Pedalen treibt mir den Schweiß aus den Poren meiner Füße. Die stramme Schnürung meiner Chucks beginnt, meine schwellenden Füße einzuengen.
Die Spaziergänge zwischen den alten Ruinen tragen auch ihren Teil dazu bei.
Wir beschränken uns also auf drei Tempel.
Der Ancient Temple wird jederzeit von den Thais genutzt. Vor dem Eingang steht ein großes Schuhregal, in dem man seine Schuhe abstellen kann während man sich im Tempel aufhält. Während ich meine Chucks ausziehe steigt der Duft des Schuhregals in meine Nase. Bleibt nur zu hoffen, dass meine Füße, befreit von den engen Schuhen, nicht so anschwellen, dass ich gleich nicht mehr in sie rein komme.
Der Wat Phra Sri Sanphet ist mit seinen drei großen Chedis das Wahrzeichen Ayutthayas. Kleine Schreine und abgebrannte Räucherstäbchen in den Nischen des Tempels zeugen davon, dass auch die alten Ruinen als religiöse Stätte in Gebrauch sind.
Der Wat Mahatat beherbergt das meist fotografierte Motiv in ganz Thailand. Der Kopf einer Buddhastatue im Khmer Stil, dessen Gesicht an den Bayon-Tempel in Angkor erinnert, eingerahmt von den hölzernen Schlingen einer Würgefeige.
Drei Tempel sind uns genug und wir schlagen den Weg zu dem schwimmenden Markt auf der anderen Seite des Flusses ein. Bis wir endlich den richtigen Weg gefunden haben vergeht eine anstrengende Stunde auf dem Fahrrad.
Der schwimmende Markt entpuppt sich als billiger Tourifänger. Da meine Füße mittlerweile angefangen haben zu schmerzen, ist es mir Recht, dass wir uns entschließen, den Markt wieder zu verlassen. Und so tragen uns unsere Fahrräder von einem Ende der Stadt zum anderen wieder nach Hause.


20.03.2013

BANBUA HOUSE - Für jemanden, der süßes Frühstück nicht leiden kann und Eier und jegliche Art von Tier vermeidet zu essen, ist es nicht leicht, in Thailand etwas zu essen zu bekommen, was das Prädikat "Frühstück" verdient. Für ein scharfes Thaicurry am Morgen ist mein Magen noch nicht bereit. Ich mache mich also - ohne Frühstück - auf den Weg zur Hualumpong Railway Station. "What?! You have no ticket? No ticket? Oh, no!" Hätte der Taxifahrer von Anfang an auf mich gehört und wäre nicht den Umweg zum Reisebüro seiner Freunde gefahren, wäre die Fahrt für ihn vermutlich lukrativer gewesen.
Am Bahnhof angekommen kaufe ich mir am Schalter mein Zugticket für 40 Baht, anstatt im Reisebüro für vermutlich 300. Wider Erwarten ist der Zug sogar pünktlich. Der Zug, von außen ein ziemlicher Schrotthaufen, ist von innen auch ein ziemlicher Schrotthaufen. Erbaut zu einem Zeitpunkt, zu dem es noch keine Klimaanlagen gab. Die Ventilatoren an der Decke funktionieren schon lange nicht mehr. Die Fahrt wird anstrengend. Fahrtwind ist bei einer Geschwindigkeit von gefühlten 5 km/h nicht zu erwarten. Dass man pünktlich am Ziel ankommt, auch nicht. Ich schwitze. Meine Füße fühlen sich heiß an. Alle zwei Minuten kommen fliegende Händler durch das Abteil und wollen kalte Getränke, Erdnüsse oder Fleischspießchen verkaufen. Den immer gleichen Singsang, mit dem sie ihr Kommen ankündigen, habe ich jetzt noch im Ohr.
Endlich kommt der Zug in Ayutthaya an. Etwa zwei Stunden zu spät. Macht nichts, eine höhere Geschwindigkeit hätte ich dem Zug sowieso nicht zugetraut.
Ein offenbar lebensmüder Tuk-Tuk-Fahrer bringt mich in rasender Geschwindigkeit zu meiner Unterkunft, dem Banbua House, außerhalb der Stadt.
Mein Domizil gleicht eher einem Homestay, als einem Gästehaus. Mama und Sohn sind sehr nett, was mit Papa passiert ist, weiß ich nicht. Die Boattrips werden schon lange nicht mehr angeboten.
Fürs Abendessen laufe ich noch eine Viertelstunde bis zum Restaurant. Auf dem Rückweg ist es schon dunkel. Die Heimkehr gleicht einem Spießrutenlauf durch verrückt gewordene Hunde, die mich daran erinnern, dass ich mir das Geld für die drei Tollwutimpfungen gespart habe.

@Kai: Vielen Dank für das Lob, Kai. Da macht es doch glatt noch mehr Spaß zu berichten, wenn man weiß, dass man auch tatsächlich seine Leser hat.


19.03.2013

KHAOSAN ROAD - Jeder Weltenbummler sollte einmal im Leben hier gewesen sein. Die Khaosan Road ist das Backpackerparadis in Bangkok. Schon morgens herrscht hier reger Betrieb, der in den Abendstunden seinen Höhepunkt erreicht. Ein Hostel reiht sich an das andere. Die Straße ist gesäumt von Bars, Restaurants, duftenden Garküchen und Souvenirständen. Und wer bis jetzt immer noch keinen Reisepass hat, bekommt ihn hier sicherlich.
Aber nicht nur die Backpacker kommen hier auf ihre Kosten. Für euch müsste diese Straße wirklich der Himmel auf Erden sein. Sie ist gepflastert mit Füßen in Flip Flops und Turnschuhen, auch die ein oder anderen High Heels der thailändischen Barmädchen sind dabei. An jeder Ecke finden sich Liegen, auf denen sich erschöpfte Backpackermädchen aus aller Welt für umgerechnet drei Euro ihre schmerzenden Füße massieren lassen. Ich aber habe in diesem Jahr andere Pläne. Die Thais sind, was ihre Fußmassagen angeht, ohnehin nicht zimperlich. Der ein oder andere von euch geht da sicherlich etwas behutsamer ran.
Die gemütliche kleine Bar vom letzten Jahr existiert leider nicht mehr. Aus ihr hat sich eine graue, dreckige Baustelle entwickelt, der verlassene Hausschrein steht noch und macht einen traurigen Eindruck.
Ansonsten - alles beim alten. Die alten Frauen gehen immer noch mit ihren verrückten Hüten durch die Straßen und wollen quakende Holzfrösche verkaufen. Pad Thai kostet immer noch 25 Baht, ein Foto vom Stand mit frittierten Käfern machen zu dürfen, immer noch 10 Baht.
"Hello, Madame! You need Tuk Tuk? You wanna Suit? You wanna Fruit-Show? You wanna Ping-Pong-Show?" No...Thank you.


18.03.2013

BANGKOK - Nach 14 Stunden im Flieger bin ich endlich angekommen. 14 Stunden ohne Klimaanlage und in Winterklamotten hinterlassen ihre Spuren. Die letzten Stunden im Flieger waren ganz furchtbar. Meine Füße, verpackt in einer dicken Strumpfhose, stecken in den Chucks, schweißnass und kribbelnd und ich bin dem Erstickungstod nahe. Welchen Sinn macht es bitte, die Klimaanlage erst nach der Landung einzuschalten?!
Doch ich habe keine Zeit, mich dieser Frage zu widmen. Es ist schon spät, ich bin müde und ich will einfach nur schnell ins Hostel. In der Gangway trifft mich der Hitzeschlag. Mein erster Gang führt mich zur Damentoilette, ich will nur noch raus aus dieser kratzigen Winterstrumpfhose.
Also raus aus der Strumpfhose und wieder rein in die Chucks - barfuß. Sie kennen das schon.
Die Express-City-Line bringt mich in die Stadt. Ihr Geruch, ihr Gewusel und ihre gigantischen Leuchtreklamen sind mir schon vertraut. Der Blick aus dem Fenster in die Apartments, Matratzen liegen wild verteilt auf dem Boden, darauf schlafende Menschen, Balkone gesäumt von trocknender Wäsche und Klimaanlagen, wirkt auf mich immer noch befremdlich.
Ein Taxi soll mich zu meinem Ziel bringen. "Thanon Khaosan, kà. Meter, kà!"
Dort angekommen, schnell das erste Pad Thai auf die Kralle und der Fußmarsch zum Hostel beginnt. Gute Nacht!


17.03.2013

Es ist wieder soweit! Nachdem Ilsas Reisetagebuch im letzten Jahr auf soviel positives Feedback gestoßen ist, möchte ich euch einladen, mich auch auf meiner Reise durch Thailand zu begleiten. Drei Wochen lang werde ich euch, wenn möglich täglich, davon berichten, wohin mich meine Füße getragen haben.
Warum schon wieder Thailand? Das werden sich einige von euch vielleicht fragen.
Meine Reise-To-Do-Liste ist unendlich lang. Das Budget, das mir in diesem Jahr zur Verfügung steht, ist allerdings begrenzt. Und welches Land bietet sich da besser an als Thailand? Es ist fast unschlagbar günstig und es wird meinem Abenteuer- und Entdeckungsdrang gerecht, denn es bietet eine perfekte Mischung aus Kulturschock, uralten Tempeln als Weltkulturerbe, Natur und fantastischem Essen.
Am Ende meines Reisetagebuchs wird es natürlich wieder eine Auktion geben, in der ihr die Schuhe ersteigern könnt, die mich drei Wochen lang täglich über Stock und Stein und Sand und Asphalt getragen haben. Ich habe mich dabei für meine grauen Chucks entschieden, die ich mir vor etwa fünf Jahren gekauft habe. Sie haben mich auf vielen meiner Wege begleitet. Der aufmerksame Leser wird wissen, dass es zu diesen Chucks auch noch eine kleine Geschichte gibt. Nun dürfen sie in Thailand ihren gebührenden Abschluss feiern. Madeleines Thailandtagebuch ist also nicht nur ein Tagebuch sondern gleichzeitig auch "Die fast verlorenen Chucks - Teil 2".
Kommt mit mir mit und begleitet mich auf meiner Reise. Schaut zu, wie es mir und meinen Füßen im Land des Lächelns ergehen wird und wer mag, darf mit ein bisschen Glück am Ende den Duft Thailands schnuppern.

Ich freue mich auf euch.
Eure Madeleine

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