süße füße


Leise steckte ich meinen Wohnungsschlüssel ins Schloss und wartete auf das vertraute Knacken, das es jedes Mal gab, sobald man ihn nur einen winzigen Millimeter drehte.
Man hörte dieses Geräusch nur an einer ganz bestimmten Stelle, einzig ein ganz sanftes Drehen des Schlüssels konnte es auslösen. Und obwohl ich es liebte, weil es für mich etwas von Zuhause hatte, nahm ich mir nicht jedes Mal die Zeit, es zu hören. Aber heute Nacht wollte ich es hören, nach 4 Wochen Indien, nach einer in den letzten Tagen endlos scheinenden Sehnsucht nach Zuhause, wollte ich mir nun diesen Augenblick auch noch nehmen. Ich umfasste den Schlüssel und bewegte ihn ganz behutsam nach rechts, ein ganz kleines Stück noch und dann war es da. Ich musste unwillkürlich seufzen, bevor ich hineinging. Aus meiner Wohnung kam mir eine Mischung aus unbewohntem, aber auch sehr vertrautem Geruch entgegen, ich hatte einen sehr ausgeprägten Geruchssinn und konnte sogar ein wenig das Parfüm von Frau Peschke riechen, die wohl wie immer ganz zuverlässig meine Blumen gegossen hatte. Ich fragte mich, ob ihr wohl der indische Morgenmantel gefallen würde, den ich für sie auf einem Markt in Allahabad erstanden hatte. Oder war er vielleicht doch ein wenig zu gewagt für eine Frau von schätzungsweise fast 70 Jahren?
Allerdings war alleine der Name Indien für sie schon so exotisch und aufregend gewesen, dass sie sich in ihrer Canastarunde damit gebrüstet hatte, jemanden zu kennen, der dort hinfuhr. Bei dem Gedanken, dass sie den Morgenmantel auch dort vorführte und 3 andere Damen erstaunt sein würden, musste ich augenblicklich grinsen.
Ich ging zu meinem Wohnzimmerfenster und strich im Vorbeigehen über das Holz meines Tisches, ich mochte die Maserung und das Gefühl darüber zu streichen. Ich blickte hinaus in die Nacht, hinaus auf die Zimmermannstraße, die um 4 Uhr morgens zwar verlassen, aber trotzdem auf eine eigentümliche Art lebendig wirkte. Im Kiosk von der blonden Ulla blinkte eine Zigarettenreklame, und im Fotogeschäft von Herrn Maruschke lachte mir die Portraitaufnahme eines Hochzeitspaares entgegen. Ach ja, es war Mai, der Monat in dem geheiratet wurde. Irgendetwas aber war anders, wo war das Schild, das mir immer als erstes ins Auge fiel? Blickte ich genau gegenüber ansonsten auf ein graues Schild mit dem schwarzen Schriftzug "Miederwaren Kosig", so schaute ich nun auf ein kleines himmelblaues Holzschild auf dem in schnörkeligen Buchstaben "Chocolateria" stand. Die türkisfarbenen Buchstaben sahen ein wenig so aus, als wenn sie tanzten, sie hatten weder eine klare Richtung nach rechts oder links, jeder war ein wenig anders, aber doch gehörten sie zusammen.
Meine Augen wanderten an dem Schild hinunter, das ganze Haus hatte eine andere Fassade bekommen. Es wirkte irgendwie heimelig und einladend, kleine Lichterketten schmückten die beiden Fenster rechts und links von der hellen Holztür. Ich freute mich über den netten Anblick, war es doch um Längen besser, als das immer recht steif wirkende Miederwarengeschäft. Frau Kosig, die selbst wohl ihre beste Kundin in Sachen Ganzkörpermieder war, hatte immer etwas leicht depressives, wenn nicht sogar verbittertes. Ähnlich war ihre Kundschaft, kleine, dicke alte Damen, die mit dem gleichen säuerlichen Gesichtsausdruck das Geschäft verließen, wie sie es betraten.

Ich merkte wie meine Müdigkeit von mir Besitz ergriff und freute mich auf etwas, von dem ich in den letzten Nächten nur geträumt hatte, mein eigenes Bett.

Ich biss gerade in mein Frühstücksbrötchen, als ich sie das erste Mal sah. Sie beugte sich in eins der Schaufenster und holte eine Schale mit kleinen hellbraunen Schokoladenkugeln heraus, dabei fiel ihr hellrotes Haar über die Schultern nach vorne, ich sah, dass es unten leicht gewellt war und ihr bestimmt bis zur Mitte des Rückens gehen musste. Sie war wohl eher dieser hellhäutige Typ Frau, ich meinte sogar, ganz zarte Sommersprossen auf ihren Armen zu erkennen. Ich wäre am liebsten aufgesprungen und hätte mein Fernrohr aus dem Rucksack geholt, aber sie war schon wieder verschwunden.

Als ich am frühen Nachmittag hinunter ging, traf ich Frau Peschke im Hausflur. Sie schien erleichtert, mich wohlbehalten wieder zu sehen und immer noch fasziniert davon, jemanden zu kennen, der eine derart weite Reise unternahm. Ich versprach ihr, am Abend einmal vorbeizuschauen, genauso wie natürlich einen detaillierten Reisebericht.
Ich mochte die alte Frau, war sie auch immer so ein wenig sensationslustig, so verrieten ihre Augen aber auch immer wieder ihren warmherzigen und ehrlichen Charakter.

Als ich vor der Chocolateria stand, fiel mein Blick in die Schaufenster, die gefüllt waren mit den verschiedensten Sorten von Schokolade, Pralinen und kleinen Kuchen. Aus der offenen Tür strömte mir der Duft von warmer Schokolade entgegen. Ich wollte gerade hineingehen, als ich sah, dass Sven dort saß. Oder auch der schöne Sven, wie er oft hämisch genannt wurde. Er erfüllte wohl jedes Klischee, das man sich vorstellen konnte, schien sich aber damit sehr wohl zu fühlen. Er war bestimmt 1,95 Meter groß, und für mich, mit gerade mal 1,75 Meter, war er ein Riese. Er hatte dunkles kurzes Haar, in dem sich eine beträchtliche Anzahl hellblond gefärbter Strähnen befanden. Das Ganze hatte er mit einer undefinierbar großen Menge an Gel und Spray teils zurück gekämmt, teils hochgestellt.
Er trug, wie immer, einen dieser billigen Anzüge, die Hose wirkte stets eine Nummer zu groß, die Jacke dafür aber mindestens zwei Nummern zu klein. Typische Bodybuilderfigur, hatte er mir einmal erklärt.
Neben seiner, ich nenne es mal, sehr einfach strukturierten Art zu denken, war das Auffälligste an ihm aber sein großer Mund. Wenn er lachte, bestand fast das ganze Gesicht nur noch aus einem riesigen Mund mit einer beträchtlichen Anzahl überproportional großer Zähne. Ich musste immer so ein wenig an den zähnefletschenden Hund von Tom und Jerry denken, kein schönes Tier. Normalerweise sah man Sven oft mit wechselnden, zumeist sehr blonden Mädchen in seinem Cabrio durch die Gegend fahren. Als er mit Ulla aus dem Kiosk zusammen war, parkte er oft direkt vor meiner Haustür. Ich denke, es waren so circa drei Monate, danach sah ich den Wagen nur noch fahrend, allerdings ohne Ulla, dafür aber mit anderen Beifahrerinnen. Er war nicht ungut, hatte wohl auch seine Sorgen, Höhen und Tiefen.
Aber trotzdem wollte ich ihm heute nicht begegnen, vor allem wollte ich ehrlich gesagt überhaupt nicht, dass die hübsche rothaarige Frau wusste, dass ich den schönen Sven kannte.
Ich wollte gerade wieder einen Schritt zurückgehen, als er mich erblickte. "Henrik!", rief er. Oder sollte ich sagen, schrie er? "Na altes Haus, wieder im Lande?". Ich nickte nur und überlegte, ob ich noch eine Chance hatte zu entkommen, als er mich lautstark aufforderte, hineinzukommen und zu schauen. "Das ist ein toller Laden was? Kein Vergleich zu den Miederwaren der ollen Kosig."
Ich schämte mich fast ihn zu kennen, als ich eintrat. Die Wände waren in einer Mischung aus zartem gelb und türkis gestrichen, an den Seiten gab es Regale mit vielen verschiedenen Fächern. Einige waren mit Schokolade, andere mit Pralinen, Schokokugeln und Figuren, und wieder andere mit Kakao gefüllt. Teils in kleinen Tütchen oder Döschen verpackt, jedes einzelne Teil schien mit Liebe und Sorgfalt platziert zu sein. In der Mitte standen drei winzige Sitzgarnituren, bestehend aus einem Holztisch und jeweils drei Stühlen.
Rechts befand sich noch eine Art Theke, auch aus Holz mit verschiedenen Ornamenten die darauf gemalt waren. Sven saß auf einem dieser Stühle, und ich musste irgendwie an Gullivers Reisen denken, als ich ihn dort sitzen sah. Er hatte seine Beine merkwürdig angezogen um irgendwie an den Tisch zu passen.
Er schien allein zu sein, ich sah niemand anderen. Er sah wohl meinen suchenden Blick und sagte: "Claire ist in der Küche, sie macht frischen Kakao." Während ich überlegte, warum er sie Claire nannte und mich gerade mit einem "wenig Zeit heute" verabschieden wollte, öffnete sich hinten die Tür und sie kam heraus.
Das was ich heute morgen gesehen hatte war ja nur ein flüchtiger Augenblick gewesen, und auch jetzt traute ich mich kaum hinzuschauen.
Das Erste, was ich sah, waren ihre Füße, sie steckten in Sandalen, drei türkisfarbene Riemchen zogen sich längs über den Fuß und ein viertes Riemchen ging nach hinten über ihre Ferse. Ihre Haut wirkte wie cremefarbenes Porzellan, dazu hatte sie zartrosa lackierte Zehnägel. In dieser Kombination schienen ihre kleinen Füße fast zerbrechlich. Ich hob langsam den Kopf, auch ihr Rock war türkis, dazu trug sie ein hellrosa Top mit schmalen Trägern, die sie hinten im Nacken zusammengebunden hatte. Bevor ich Hallo sagen konnte, blickte ich in ihre Augen, deren Farbe ich kaum definieren konnte, irgendetwas zwischen grün und blau. Ihre Haare hatte sie mittlerweile zu einem Zopf zusammengebunden. Ich stotterte ein verlegenes "Hallo" und ärgerte mich im selben Augenblick darüber. Den Rest übernahm Sven, er stellte uns vor, was mir äußerst unangenehm war. Claire rettete die Situation und bot mir einen Kakao an, den ich dankend annahm. Als mir die warme Schokolade langsam meinen Bauch wärmte, fühlte ich mich etwas wohler.
Sven redete und redete, und ich hatte den Eindruck, dass auch Claire das Ganze nicht sonderlich beeindruckend fand. Zwischendurch blinzelte sie mich an, und ich lächelte zurück. Natürlich war sie Geschäftsfrau und Sven auch ein Kunde, aber während sie zuhörte und ab und zu "Aha" oder "Ach so" sagte, spielte sie mit ihren Zehen. Sie bewegte sie auf und ab und machte sie krumm oder wieder ganz lang, schlüpfte dann aus ihren Sandalen, während sie einen Fuß zur Hilfe nahm, um den anderen Schuh auszuziehen. Sie wippte mit ihrem nackten Fuß auf dem Holzboden hin und her oder fuhr sich am anderen Bein hoch und wieder hinunter. Ich schaute ihr fasziniert dabei zu, jede Bewegung dieser grazilen kleinen Füße erregte mich auf eine ganz besondere Weise. Ich weiß nicht, ob sie es bemerkte, aber als sie mich ansprach und ich nicht reagierte, lächelte sie kokett und sagte: "Langweile ich sie?"
"Nein, ganz im Gegenteil", sagte ich und merkte, wie ich im gleichen Augenblick rot wurde. So etwas Blödes, was musste sie nun von mir denken?
Sie blinzelte noch einmal und zog dann mit einer Handbewegung die Sandale wieder an. Ich kaufte zwei Tafeln Schokolade und eine Tüte Pralinen, die ich Frau Peschke mitsamt dem Morgenmantel übergeben wollte, und verabschiedete mich.
"Bis die Tage, Henny!", rief Sven mir hinterher. Ich hasste es, wenn mich jemand Henny nannte, sagte aber nichts mehr und nickte nur, als ich ging.

Frau Peschke war entzückt von dem indischen Sari, den Pralinen, sowie auch von meinem Reisebericht. Abenteuerlich, aufregend und faszinierend waren ihre Ausdrücke, während sie mir zuhörte und dabei immer wieder frische Hühnersuppe, mal wieder was aus der Heimat, waren ihre Worte, auftat.
Ich war in Gedanken immer noch bei Claire, bei ihrem roten Haar und ihrem zartrosa Nagellack. Ich konnte ja nun nicht jeden Tag Schokolade kaufen oder Pralinen, aber noch einen Kakao trinken, das war ja nichts Ungewöhnliches.

Als ich am nächsten Morgen vor der Ladentür stand, vergewisserte ich mich zuerst, dass kein Sven zu sehen war, bevor ich eintrat. Ich war alleine und aus der Küche kam wieder dieser unglaublich süße Duft. "Ach Hallo!", sagte es plötzlich hinter mir und ich erschrak. "Nicht erschrecken!", lachte sie, und ich musste auch lachen. "Mir ist etwas hinuntergefallen, deswegen war ich hinter der Theke verschwunden." - "Ach so, ich hatte mich schon gewundert, denn ich hatte beim Hineinkommen niemanden gesehen." - "Einen Kakao, stimmt's?", fragte sie.
Ich nickte nur, und sie verschwand in der Küche. Ich setzte mich an einen der Tische und Claire brachte gleich zwei Tassen und setzte sich dazu. Heute trug sie ein Kleid, die Farbe erinnerte mich an Wüstensand, genauso wie die dazu passenden Sandalen.
Ich war sehr glücklich, dass unser Gespräch heute anders verlief und ich die Sache mit Sven aufklären konnte. Ich erzählte ihr von meinem Beruf als Reisebuchautor und sie mir von ihrer Heimat Irland und von ihrer Idee mit der Chocolateria.
Ich vermied es, bewusst auf ihre Füße zu schauen, obwohl es mich fast magisch anzog. Ab und zu gönnte ich mir einen kleinen Blick und hoffte, dass es nicht auffiel. Sie schien jedoch auf unser Gespräch konzentriert, denn sie hielt ihre Füße ganz still und stellte sie zwischendurch fest auf den Boden.
Als Kundschaft den Laden betrat verabschiedete ich mich, und als sie mir nachrief: "Bis morgen!", sagte ich nicht ohne Freude: "Ja bis morgen."

Der Mai dieses Jahr war heiß und so kam es, dass ich fast meinen ganzen Reisebericht auf dem Balkon schreiben konnte, natürlich nicht, ohne dabei immer mal wieder einen Blick auf
Claire zu werfen, die mir ab und an mit einer Tasse in der Hand signalisierte, dass sie mir frischen, mal warmen, mal eiskalten Kakao gemacht hatte.

Am letzten Abend im Mai schrieb ich bis in die Abendstunden hinein, ich wollte den Bericht abschließen, mein Verleger hatte für Anfang Juli schon ein neues Projekt in Aussicht gestellt, und für Korrekturen und Verbesserungen veranschlagten wir circa noch einen Monat.
Ich sah auf meine Uhr als ich den letzten Punkt tippte und die Datei in meinem Laptop speicherte. Es war 20:39 Uhr und bei Claire brannte auch noch Licht. Manchmal war sie lange da und oft waren dann am nächsten Tag die Schaufenster neu dekoriert oder aufgefüllt.
Ich sah nach unten und sie winkte mir mit einer Tasse in der Hand entgegen. Sie sah bezaubernd aus heute Abend. Sie trug ein schwarzes Kleid mit schwarzen Ballerinas und ihr Haar hatte sie zu zwei Zöpfen geflochten. Ich nickte ihr zustimmend zu.
Ich war noch nie nach Ladenschluss bei ihr gewesen. Sollte ich irgendetwas mitnehmen?
Blumen hatte ich so spontan nun nicht, und eine Flasche Wein wäre ja angesichts des Kakaos unpassend gewesen. Also ging ich so.

Claire füllte gerade weiße Schokokugeln in eine Schale und platzierte diese im Schaufenster, als ich eintrat.
Ich wollte gerade "Hallo" und "Danke für die Einladung" sagen, als sie den Finger auf die Lippen legte und mich mit der anderen Hand in die Küche zog. Ich war noch niemals dort gewesen, sie hatte mir einmal erklärt, dass dieser Raum ihr Heiligtum sei. Der Ort, an dem sie ihre Geheimnisse aufbewahrte, sie kreativ sein konnte, und der Ort, an dem sie ihren Gedanken freien Lauf lassen konnte. Ich war zu erstaunt, um noch etwas zu sagen.
Ich stand in einem gar nicht so großen Raum, der angefüllt war mit verschiedenen Töpfen und Tiegeln, einem großen Herd und einem Tisch in der Mitte. Es glich eher einer Werkbank, denn es standen allerlei Werkzeuge zum Schneiden, Verzieren und Formen darauf. Ebenso Schalen mit noch flüssiger Schokolade.
Claire ließ mich schauen, während sie meine beiden Hände nahm. "Danke dir", wollte ich sagen, aber ich konnte es nicht. Sie stand direkt vor mir und ich konnte ihr Haar riechen, es roch nach warmer Schokolade und Frühling. Ich zog sie an mich heran und küsste sie auf den Mund. Ein wenig ergriff mich die Angst, dass sie mich eventuell zurückstoßen würde, aber sie küsste mich mit einer Leidenschaft zurück, dass ich das Gefühl hatte, wir seien zwei Ertrinkende und es wäre das letzte Schöne, was wir im Leben tun konnten.
Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und ich kniete mich vor sie, sacht berührte ich zum ersten Mal ihre Beine, ihre Haut fühlte sich weich an. Ich fuhr ihr an den Unterschenkeln entlang bis zu ihren Schuhen, langsam streifte ich ihre Ballerinas herunter, und es gab einen kleinen Knall, als sie auf den Boden fielen. Ich hielt ihre kleinen Füße in den Händen, sie fühlten sich feucht an, das Leder der Schuhe und die Hitze hier in der Küche hatten sie schwitzen lassen. Leicht fuhr ich mit dem Daumen ihre Fußsohle entlang, bevor ich sie hochhob und mein Gesicht darin vergrub. Sie rochen wie eine Sommernacht voller Blumen, dieser schwere süße Duft der in manchen Nächten in der Luft lag.
Ich konnte gar nicht genug davon bekommen, wollte sie nicht nur riechen, sondern auch schmecken. Meine Zunge fuhr ihre Fußsohle hoch bis zu ihren Zehen, ich umkreiste diese langsam und hörte Claire leise aufstöhnen. Sie drückte mir ihre Füße ins Gesicht und ihr Duft verteilte sich auf meiner Stirn bis hin zu meinem Kinn. Ich war feucht von ihren Füßen und ich genoss es, sie über mein Gesicht zu reiben und ganz von ihnen bedeckt zu sein. Ich zitterte innerlich und gleichzeitig hatte ich das Gefühl, eins mit ihr zu sein.
Während ich weiter vor ihr kniete, nahm sie einen Löffel mit warmer Schokolade und ließ sie langsam an ihren Beinen hinunter laufen. Die braune Flüssigkeit glitt ihre Unterschenkel hinab bis zu ihren Füßen, dort verteilte sie sich und ich lutschte es ihr von jedem einzelnen Zeh. Mein Mund und meine Wangen waren voller Schokolade, als sie mich wieder zu sich hochzog und küsste. Ich musste lachen, als ich sie ansah, denn mittlerweile waren wir beide mit Schokolade bedeckt und ich malte ihr ein Herz auf die Wange.

Küssend trug ich sie rüber in meine Wohnung. Im Hausflur begegneten wir Frau Peschke, die sich wohl gerade eine Flasche Wein aus dem Keller geholt hatte. Bekleidet war sie übrigens mit dem indischen Sari, und großen Filzpantoffeln. Sie blinzelte mir zu, als ich mit der schokoladenverschmierten Claire an ihr vorbeiging. Ich nickte zurück und sah noch, wie sie mit einem Lächeln in der Wohnung verschwand, während wir kichernd die Treppen hochstiegen.


© 2006 jutta

-

zurück zur übersicht.