neue schuhe


Die Ampel war rot. Ich stieg vom Fahrrad. Schon heute Morgen war mir klar, dass ich heute noch in die Stadt fahren würde. Das schöne Wetter mußte ich einfach ausnutzen. In der Stadt wollte ich noch einige Bücher für die Uni kaufen und anschließend wollte ich noch eben bei meinem Lieblingsschuhladen vorbei schauen. Keine 5 Minuten später hatte ich mein Fahrrad an der Stadtbücherei abgestellt. Die letzten Schritte zum Buchladen ging ich zu Fuß. Die Stadt war voller Menschen. Ich hatte das Gefühl, dass die ganzen Einwohner meiner Stadt unterwegs waren.
Ich kaufte schnell die 2 Bücher und verließ dann wieder den Buchladen. Wie gut, dass mein Lieblingsschuhladen neben dem Bücherladen war. Schon die Schuhe im Schaufenster gefielen mir. Ich ging in den Schuhladen. Kaum im Laden angekommen, fing mein Herz an schneller zu schlagen. Ich liebe Schuhe und hatte immer schon einen Tick für Schuhe. Ich erinnerte mich an frühere Schuheinkäufe. Als Kind bin ich fast immer mit meiner Mutter Schuhe kaufen gewesen. Als ich mit ca 13 Jahren anfing, mich für Schuhe mit hohen Absätzen zu interessieren, hatte ich immer viele Diskussionen mit meiner Mutter. Sie konnte es nicht verstehen, wie ich solche Schuhe gut finden konnte.
Verwundert stellte ich fest, dass der Laden fast leer war. Ich schlenderte durch die Regale und sah mir die Schuhe an. Was wollte ich eigentlich heute für Schuhe kaufen? Es sollten schwarze Schuhe mit hohem Pfennigabsatz werden. Ich mußte mir das Gesicht meiner Mutter vorstellen, wenn ich ihr beim nächsten Besuch die Schuhe präsentieren würde. Nach kurzer Zeit war ich in der richtigen Abteilung angekommen. Da standen sie. Viele schöne Schuhe mit hohem Absatz in allen möglichen Formen und Farben. Ich stöberte durch das Regal. Entschied mich dann für 5 verschiedene Modelle und nahm die Schuhe in meiner Größe aus dem Regal. Legte meinen Rucksack auf den Boden, zog meine weißen Turnschuhe und meine Socken aus und legte alles neben den Rucksack. Dann kam auch schon eine Verkäuferin auf mich zu, drückte mir ein Paar Nylonsocken in die Hand, die ich bei der Anprobe der Schuhe anziehen sollte und fragte mich, ob sie mir helfen kann. Doch ich wollte nur in Ruhe Schuhe anprobieren. Dieses sagte ich ihr, sie nickte kurz und ging dann weiter.
Ich zog das erste Paar an. Es waren schwarze Pumps mit einem ca 8 cm hohen Pfennigabsatz. Nachdem ich die Schuhe angezogen hatte, ging ich in Richtung Spiegel. Stellte mich vor den Spiegel und bewunderte meine Füße in den Schuhen. Die Schuhe passten gut und man konnte sogar relativ bequem darin laufen. Wenn man bei Pumps überhaupt von bequem reden konnte. Ich drehte mich wieder um. Mein Blick schweifte durch den Laden. Am anderen Ende waren noch 5 Frauen und probierten Schuhe an. Ich ging zurück zu meinem Rucksack. Zog die Schuhe aus und probierte das zweite Paar an. Lief wieder einige Schritte durch den Gang und schaute mir die Schuhe im Spiegel an. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass sich ein Mann auf den Stuhl gesetzt hatte. Der Stuhl stand in dem Gang, wo ich war und Schuhe anprobierte. Er hatte blonde kurze Haare, trug blaue Jeans und ein weißes Hemd. Ich schätzte ihn auf Anfang 30. Er saß völlig steif auf dem Stuhl. Ich schaute in sein Gesicht. Entgegen meiner Erwartung sah er im Gesicht ganz entspannt aus. Wahrscheinlich hatte er keine Lust mehr am shoppen und wartete darauf, dass seine Freundin oder Frau mit dem Schuhkauf fertig wurde. Ich machte mich ans Werk und probierte das nächste Paar Schuhe aus. Zog es an, ging einige Schritte hin und her, ging wieder zum Spiegel und begutachtete meine Füße in den Schuhen. Während ich vor dem Spiegel stand, überlegte ich, welche Klamotten gut zu den Schuhen passen würden. Ich hatte da noch ein schwarzes Sommerkleid im Schrank. Dazu passten die Schuhe hervorragend. Ich drehte mich wieder um und ging zu meinen ausgesuchten Schuhen zurück. Der Mann saß immer noch auf dem Stuhl. Ich schaute in sein Gesicht. Da fiel mir auf, dass sein Blick auf meinen Füßen haftete. Ich dachte mir nichts dabei und probierte das nächste Paar Schuhe an. Diesmal wollte ich einen weiteren Weg laufen mit den Schuhen, da der Absatz besonders hoch und spitz war. Mal sehen, wie ich mit diesen Schuhen laufen würde. Ich ging an dem Mann vorbei. Drehte mich dann um, um dann direkt in Richtung Spiegel zu laufen. Als ich an dem Mann vorbei lief, spürte ich, dass irgendwas passiert. Ich konnte dieses Gefühl aber nicht ganz einordnen. Während ich vor dem Spiegel stand, beobachtete ich den Mann. Er saß mit steifer Körperhaltung auf dem Stuhl, beide Beine standen nebeneinander auf dem Boden. Sein Gesicht sah entspannt aus. Sein Mund war ein wenig geöffnet und sein Blick war auf meine Füße gerichtet. Warum schaute er auf meine Füße? Normalerweise schauten Männer mir ins Gesicht, auf den Po oder den Busen. Aber dieser Mann schaute mir auf die Füße. Ich schaute ihn durch den Spiegel weiter an. Irgendetwas lag in seinem Blick. Ich drehte mich vor dem Spiegel hin und her. Dann ging ich einige Schritte zur Seite und wieder zurück. Dabei achtete ich immer auf den Blick von dem Mann. Er folgte meinen Füßen mit seinen Augen. Ich schaute mich im Laden um. Die Verkäuferin sortierte in der Männerabteilung Schuhe ein und die anderen Frauen waren mit ihren Schuhen beschäftigt. Langsam glaubte ich, dass der Mann alleine im Laden war und gar nicht auf seine Freundin wartete. Ich ging zurück zu meinem Rucksack. Immerhin hatte ich da noch ein weiteres Paar Schuhe stehen, die ich probieren wollte. Ich zog die Schuhe aus. Dabei beobachtete ich den Mann weiter. Er saß regungslos auf dem Stuhl und fixierte weiterhin mit seinen Blicken meine Füße. Mein Herz pochte und ich wurde plötzlich leicht nervös. Was sollte das? Warum gafft der auf meine Füße? Mir war ja bekannt, dass es Männer gibt, die Frauenfüße erotisch finden. Ich hatte auch kein Problem damit. Aber dass jetzt ein fremder Mann so fasziniert auf meine Füße schaut, war schon komisch. Ich konnte nicht anders und mußte ihn weiter beobachten. Auf seiner Stirn sah ich einige Schweißperlen und seine Hände hatte er mittlerweile auch nicht mehr neben sich auf dem Stuhl liegen, sondern hatte sie in seinen Schoß gelegt.
Was sollte ich jetzt tun? Den Laden verlassen, den Gang wechseln, oder den Mann fragen, warum er meine Füße anschaut? Aus Verlegenheit kramte ich in meinem Rucksack nach einem Taschentuch und überlegte mir, was ich tun sollte.
Irgendwie gefiel mir das. Dass er meine Füße so anschaute. Und eigentlich sah er auch ganz nett und hübsch aus. Oh Gott, was sollte ich tun? Ich schaute mich nochmal im Laden um. Keiner beachtete mich und den Mann. Alle waren einige Regale weiter entfernt und waren mit sich selbst beschäftigt.
Der Mann hatte sich immer noch nicht bewegt und schaute weiterhin auf meine Füße. Ich hörte auf in meinem Rucksack zu kramen. Nun gut, ich war hergekommen, um mir neue Schuhe zu kaufen und er, da war ich mir langsam sicher, war bestimmt hier, um sich an Frauenfüßen zu erfreuen. Wie der Zufall es wollte, waren wir zur gleichen Zeit in diesem Laden. Ich merkte, dass mir leicht warm wurde. Mein Herz klopfte.
Ok. Wenn er da schon saß, dann sollte er auch was davon haben. Außerdem war das doch eine gute Gelegenheit, mal auszuprobieren, wie die Schuhe beim männlichen Geschlecht ankommen.
Ich faßte meinen ganzen Mut zusammen und nahm das letzte Paar Schuhe in die Hand. Es waren schwarze Pumps mit einem silbernen Absatz. Ich stellte den linken Schuh auf den Boden und dann den rechten. Hob dann meinen linken Fuß und ließ ihn in den Schuh gleiten. Dabei beobachtete ich ihn. Er schien ganz gefangen zu sein in der Situation. Er schaute auf meine Füße und irgendwie fühlte ich mich plötzlich von seinen Blicken angezogen. Jetzt oder nie sagte ich mir. Ich hob meinen rechten Fuß und ließ ihn wie den linken in den Schuh gleiten. Dann lief ich auf den Mann zu und schaute ihn dabei an.
Ich hob mein linkes Bein und stellte meinen Fuß mit dem Schuh auf den Stuhl. Dann machte ich mich langsam daran, den Verschluß zu schließen. Seine Blicke fixierten meinen Fuß. Was er wohl dachte? Dann stellte ich den anderen Fuß ebenfalls auf den Stuhl und machte den Verschluß zu. Dabei schaute ich ihn die ganze Zeit an. Auf seiner Stirn sah ich einige Schweißtropfen. Ob er sich gerade vorstellte, meinen Fuß anzufassen? Oder ihn gar zu küssen, oder zu lecken? Der Gedanke daran machte mich irgendwie an. Was war mit mir los? Solche Gedanken hatte ich doch vorher noch nie gehabt. Was war mit mir passiert?
Mir gefiel das Ganze plötzlich.
Nachdem ich an beiden Schuhen den Verschluß verschlossen hatte, ging ich mit langsamen Schritten an dem Mann vorbei. Dabei nahm ich wahr, dass sein Atem schneller wurde. Ich ging den ganzen Gang entlang. Er drehte sich nicht um. Er blieb sitzen. Ob er gespannt war, was jetzt passieren würde?
Ich stolzierte wieder an ihm vorbei. Blieb vor ihm stehen, drehte mich einige Male und lief dann wieder an ihm vorbei. Sein Blick folgte meinen Füßen. Dieses wiederholte ich vier mal. Ich fühlte mich gut. Der Gedanke daran, was er jetzt wohl fühlt ließ mich nicht los. Meine Phantasie fuhr Achterbahn.
Wie wäre es, wenn ich jetzt zu ihm gehen würde und ihn auffordern würde, mir die Schuhe auszuziehen? Wie wäre es, wenn er danach meinen Fuß streicheln würde, ihn anschließend küssen würde. Wenn er dann mit seiner Zunge jeden meiner Zehen erkunden würde. Und das würde er dann bestimmt mit der gleichen Leidenschaft machen, mit der er meine Füße anschaute. Ich dachte darüber nach, was ich mit meinen Füßen dann noch anstellen könnte. In meinen Gedanken sah ich mich, wie ich mit meinem Fuß langsam an seinem Bein hochfuhr. Ganz langsam, Millimeter für Millimeter. Seine Blicke würden weiter an meine Füßen sein.
Dann fühlte ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter. Erschrocken drehte ich mich um. Da stand eine Bekannte aus der Uni hinter mir. Sie fragte mich, ob meine Ferien schön seien. Ich schaute sie nur etwas verwirrt an und sagte, ich müsse ganz schnell nach Hause, weil ich noch Besuch bekommen würde. Sie sagte, sie müsse auch weiter und verabschiedete sich von mir. Und ging dann Richtung Kasse.
Der Mann saß immer noch auf dem Stuhl, aber sein Blick lag nicht mehr auf meinen Füßen. Ich schaute auf meine Füße. Dann schaute ich den Mann an. Meine Bekannte hatte mich aus meiner Phantasie schlagartig heraus geholt. Die Stimmung war jetzt hin. Warum hatte sie mich denn unbedingt sehen müssen, es war gerade so schön gewesen; in meiner Phantasie. Ich ging an dem Mann vorbei, zog die Schuhe aus und schlüpfte in meine Turnschuhe. Dann nahm ich die Pumps mit dem silbernen Absatz. Hob meinen Rucksack auf. Der Mann saß immer noch auf dem Stuhl. Ich schaute ihn an. Er schaute mir ins Gesicht. Ich lächelte ihn an und ging dann schnell zur Kasse und bezahlte die Schuhe.
An meinem Fahrrad angekommen schaute in den Schuhkasten. Ich mußte an das denken, was ich mir gerade im Schuhladen in meiner Phantasie vorgestellt hatte. Diese Vorstellung hatte mich beflügelt, mich erfüllt, neugierig und angemacht.
Diese Schuhe werden besondere Schuhe für mich sein. Jedesmal wenn ich sie anziehen werde, werde ich an diese Situation denken. Und wer weiß schon, was die Zukunft für mich zu diesem Thema noch zu bieten hat... ich freue mich drauf.


© 2005 sandra

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