1997


ich kann mich noch sehr gut an diese situation von damals erinnern. es war ein warmer tag, die menschen um mich herum strahlten frühlingsgefühle aus, und ich war frisch verliebt. in kathrin, eine wunderschöne junge frau, die mich auf eine seltsame art und weise immer wieder neu berührte.
als ich sie das erste mal sah, wußte ich, und man mag es kaum glauben, daß ich nichts dazu tun mußte, um den fortgang unserer kurzen begegnung zu sichern. es wird wie von selbst geschehen, dachte ich. eine wunderbare ruhe überkam mich und ich war seinerzeit schon sehr glücklich.
wie eben jene menschen, die mir an dem frühlingstag entgegenkamen.

ich schlenderte diesen weg entlang und dachte an kathrin, und daran, daß ich sie später endlich wiedersehen würde.
lange zeit führten wir eine art fernbeziehung, die diesen namen aber nur aufgrund unserer entfernung der wohnorte verdiente. wir sahen uns oft, so oft, wie es unsere zeit erlaubte. später zog kathrin aber zu mir in die stadt, da sie eine studienpause von einem halben jahr eingelegt hatte und wir beide uns nichts sehnlichster wünschten, als endlich eine zeit zu verbringen, die nicht durch termine und freie tage geprägt war.
gut, wir waren anfangs sicherlich etwas nervös, denn keiner von uns konnte genau wissen, was wohl passieren würde, wenn wir uns vielleicht dann doch auf die nerven gingen. aber es kam natürlich ganz anders, denn wir fielen uns wie zwei ertrinkende in die arme. endlich zusammen!
führten wir bisher eine schöne und glückliche beziehung, so wurde sie ab diesem moment noch inniger und vertrauter. wir kannten unsere schwächen, wie auch unsere vorlieben, und wir brauchten uns damit nicht zu verstecken, denn eines hatten wir in der anfangszeit unserer beziehung gelernt: uns zu akzeptieren, wie wir sind.

mein handy piepste. kathrin schrieb mir gerne mal eine sms zwischendurch. sie war noch mit ihrer theatergruppe beschäftigt, die gerade für eine neue große aufführung probte.

"mein lieber, ich freue mich sehr auf dich - und meine socken sind naß..."

zack!

ein schauer überkam mich und ich ließ fast das handy fallen, so sehr machten mich diese worte nervös. kathrin wußte von meiner leidenschaft für frauenfüße und liebte es, mich damit in einen zustand der spannung zu versetzen.
sicher, ich bin ein mann und kein kostverächter, wenn es um die schönheit der frauen geht, aber seit ich denken kann, lösen die füße von schönen frauen bei mir etwas ganz besonderes aus. ich liebte immer schon den zarten und blumigen duft, der den füßen und socken anhaftete, erst recht dann, wenn der fuß noch warm und die socken noch leicht feucht vom tragen sind. ich kann es kaum erklären, aber diesen geruch kann ich nur mit "sucht" umschreiben. eine süße sucht, eine versuchung und gleichzeitig eine sünde, aber auch eine erfüllung der ganz besonderen art.
es hatte einige zeit gedauert, bis ich mich kathrin so sehr öffnen konnte, daß ich genügend vertrauen in sie hatte und ihr jede noch so kleine einzelheit von diesem wunderbaren universum in den buntesten farben ausmalen konnte und wollte. meine angst war es immer gewesen, auf eine negative reaktion zu stoßen und mich damit vor ihr und anderen lächerlich zu machen. auch wollte ich nicht, daß sich kathrin irgendwie reduziert und ausgenutzt fühlte, von daher vermied ich es über gebühr lange, ihre füße anzufassen.
irgendwann kamen wir aber an einen punkt, der den knoten endgültig platzen ließ und ich fing an zu erzählen. meine träume, meine wünsche und meine sehnsüchte. phantasien, die ich mein leben lang schon hatte und noch nie mit einem menschen teilen durfte. ich erzählte ihr sowohl von den schönen dingen meiner liebhaberei, wie zum beispiel das verwöhnen der füße an sich, als auch von den ganzen schmutzigen dingen, die mich einfach erregten. dazu gehören für mich zum beispiel die socken, die eine frau länger getragen hat und ich mir gerne vorstelle, den geruch zu inhalieren, um mich auf diese art und weise mit der frau zu verbinden und mit ihr zu verschmelzen.
ich erzählte kathrin von meiner fast schon irren leidenschaft des beobachtens und des aushaltens der quälenden distanz, wenn zum beispiel eine frau im straßencafé gedankenversunken mit ihren füßen und schuhen spielt und ich mir nichts mehr wünsche, als in diesem moment mit der nase genau da zu sein, nah, sehr nah, sehr sehr nah - aber doch nicht ganz dran. diese spannung macht mich fast verrückt und, würde es die möglichkeit geben, einen knopf zu haben, der die welt für einen moment anhalten kann, so würde ich draufdrücken, mich auf den boden zu den füßen der frau legen und alles um mich herum vergessen.

"meine liebste, mach hin, ich kann es kaum noch erwarten, dich in meine arme zu nehmen. außerdem ist es fast schon frech, daß du mich so anmachst und ich hier alleine entlanglaufe. ich küsse dich."

"süßer, wenn du das jetzt schon frech findest, dann möchte ich nicht wissen, wie du das findest, was dich nachher erwarten wird :-)"

mein gott, ich liebte sie dafür.
die luft um mich herum wurde immer wärmer und wärmer, die geräusche von den menschen wurden zu watte und ich ging elektrisiert weiter, nein, ich schwebte weiter und atmete tief durch. ich hatte eine gänsehaut.

die abendsonne neigte sich dem horizont entgegen, als ich zuhause ankam. alle fenster standen offen und ich machte mir erstmal einen kaffee. kathrin wird wohl erst in einer guten stunde kommen, dachte ich. meistens dauerte die theatergruppe bis 22 uhr, zeit genug, mich noch auf den balkon zu setzen und die letzten strahlen des tages in mich aufzunehmen.
in meiner entspannung spürte ich noch immer diese leichte erregung, die kathrin stunden vorher in mir ausgelöst hatte, und ich wünschte mir grad nichts mehr, als daß sie endlich zur tür hereinkam und ich meine nase in ihren haaransatz stecken und sie in meine arme nehmen konnte.

der schlüssel klapperte recht laut. aufgeschreckt aus meinen gedanken sprang ich auf und lief kathrin entgegen. sie lachte mich an und wir umarmten uns lange und zärtlich. ich drückte ihr einen kuß auf den mund.
"kaffee?" - "oh ja, gerne, mein lieber!"

sie ließ ihre tasche fallen und setzte sich an den küchentisch. während ich den kaffee und die milch eingoß, schielte ich fortwährend auf ihre alten abgelatschen turnschuhe. diese dinger waren schon so alt, daß sie schon fast kein profil mehr unter der sohle hatten, aber was mich noch mehr begeisterte, war, daß die schuhe einfach nur verschwitzt aussahen. alt, schmutzig und in falten gelegt, perfekt an kathrins füße angepaßt.
ich wollte mich gerade zu ihr setzen, stellte den kaffee auf den tisch, als sie breit grinste. "nix da! du setzt dich bitte vor mich auf den boden. und wehe, du sagst auch nur ein wort!"
ihre worte kamen so bestimmend, daß ich nicht anders konnte, und ehrlich gesagt auch nicht anders wollte, als mich wie in trance im schneidersitz auf den boden zu setzen. ich lehnte mich dabei ein wenig an das tischbein und schaute kathrin an. was kam nun?
ich sah, daß kathrin versuchte, böse zu gucken, was ihr aber nicht wirklich gelang, denn sie hatte ein leichtes grinsen im gesicht, welches ihre mundwinkel umspielte. zauberhaft war das, ich war fasziniert. sie nippte an ihrem kaffee, nippte nocheinmal und stellte die tasse wieder zurück. ein anmutendes schauspiel.
fast gleichgültig zog sie dann ihr linkes bein nach oben, setzte den schuhabsatz auf die stuhlkante ab und öffnete den schnürsenkel. langsam. laaaangsam.
mir wurde heiß und mein herz pochte bis zum hals. ich schluckte und konnte den blick nicht mehr abwenden, jeden noch so kleinen fingerschlag nahm ich in mich auf und beobachtete gebannt ihre akrobatik. der knoten machte ein leichtes "flopp" und die schnürsenkel rieben sanft aneinander. kathrin dehnte ihren schuh und machte eine kleine kunstpause - sie grinste mich an, beinahe unverschämt. ich nahm ihren ausdruck in meinen augenwinkeln wahr, war aber nicht in der lage, von ihrem schuh wegzuschauen.
in meinem bauch explodierte gerade eine supernova, so jedenfalls würde ich das gefühl beschreiben, was ich annähernd empfand. weiter! bitte weiter!
millionen stunden später, es waren wohl nur sekunden, begann kathrin, ihren fuß aus ihrem schuh zu heben. sie half ein wenig mit der hand nach und schob das leder nach unten.
mein gott, was war denn das? millimeter um millimeter befreite kathrin ihren socken von dem turnschuh und ich blickte aus nächster nähe auf einen traum aus stoff. leicht rosafarbene dünne söckchen, vom tragen dunkel verfärbt und sie waren feucht, nein, sie mußten naß sein. der stoff legte sich faltig um kathrins ferse, man sah, daß die söckchen beim vielen laufen in den schuhen hin- und hergerutscht waren und somit die spannung am fuß verloren hatten. plattgedrückte feuchte sockenfalten, mein unterleib zuckte.
kathrin mußte meine emotionen wahrgenommen haben, denn sie ließ sich alle zeit der welt, den rest des fußes vom schuh zu lösen. genüßlich schob sie den turnschuh nach vorne und ließ ihn auf den boden fallen. das geräusch des aufpralls war ein knall in dieser spannenden stille, die nur durch meinen atem durchdringend durchsetzt schien.
da war er nun, kathrins fuß. ihre zehen spielten ein wenig in der neuen freiheit in der luft herum, wie neugeboren, lachend in die welt guckend.
das rosa an der spitze des söckchens war braun. nicht dreckig vom boden, nein, sondern vom alten schuh, der nun vor mir auf dem boden lag. ich spürte die hitze, die von diesem schuh ausging und konnte nur erahnen, wie heiß ihr fuß sein mußte.
hin und her, hoch und runter, auseinander und wieder zusammen. kathrins zehen amüsierten sich mit dem stoff und spielten mit den falten, die dort noch mehr zu sehen waren als an der ferse.
ich stellte mir vor, wie meine nase augenblicklich in der warmen höhle von kathrins zehen gefangen und jede möglichkeit der flucht von ihnen durch einen sanften druck verhindert worden wäre. einatmen, tief einatmen. ein hauch von ihrem schweren süßen duft konnte ich aus der entfernung erspüren, ich schauderte vor erregung und blieb trotzdem starr und saß wie hypnotisiert auf dem boden.
nun zog kathrin auch noch den zweiten fuß nach oben.
das ganze gleich noch einmal? wie soll ich das denn aushalten? ich kann doch jetzt kaum noch? hilfe, ich explodiere!
meine gedanken überschlugen sich, während kathrin nun auch den zweiten schuh öffnete. es wiederholte sich ein ähnliches schauspiel wie schon mit dem linken fuß. der zweite turnschuh fiel ebenfalls auf den boden und berührte mein bein. es war, als ob es nicht der schuh war, der mich traf, sondern die hand der lustgöttin, die mich mit ihrer macht betraute. blitze und donner, ein monsun aus warmem regen und ein duft, schwerer als süßer mohn.
auch der zweite fuß war nun frei und traf sich mit dem ersten. kathrin rieb die beiden füße aneinander, streichelte die einen zehen mit den anderen, nahm sie in ihre höhle mit auf und ließ sie sogleich wieder frei. der weiche stoff legte sich immer wieder neu in falten und hielt diesen zustand für einen moment aufrecht, solange bis kathrins zehen eine neue bewegung einläuteten.

"fünf tage lang die gleichen socken zu tragen macht sich bemerkbar, nicht wahr?"

und wieder zack!

ich stand vor dem platzen. wie gerne hätte ich mich nun auf kathrins füße gestürzt und ihren duft eingeatmet, sie fest an mich gepresst und ihre feuchte hitze gespürt. aber ich durfte ja nicht. ich durfte nicht sprechen, und daß ich mich auch nicht bewegen durfte, war unausgesprochen klar. ich lehnte immer noch an dem tischbein und schaute auf diesen sockentraum in rosa, vollgeschwitzt von einem langen tag auf den beinen, und das zum wiederholten mal, denn die tage zuvor war kathrin nicht eben wenig unterwegs gewesen. einkaufen, ninas umzugsvorbereitungen und gestern waren wir noch tanzen. warum hatte ich jetzt die stimme von kermit dem frosch im kopf?
"das allerschönste, was füße tun können, ist: tanzen!"
kermit muß ein fußliebhaber gewesen sein...

die zeit verging quälend langsam, so kam es mir zumindest vor. kathrin nahm augenscheinlich keine große notiz mehr von mir, denn sie hatte sich das laptop vom tisch geangelt und surfte ein wenig herum, nicht ohne jeden tastendruck mit einer kleinen bewegung ihrer zehen zu untermalen. scheinbar in gedanken bewegte sie ihre füße hin und her, mal sehr langsam, sich übereinander reibend, dann mal wieder schneller, auf und ab. sie schuf ihre zehenhöhle immer wieder aufs neue, nur um sie danach wieder aufzulösen.

ich wußte es nun: kathrin hatte mich hypnotisiert. in meiner phantasie klebte ich an ihren füßen und kam nie wieder davon los. ich hätte sterben können, so fasziniert war ich.
in wirklichkeit saß ich mit meinem kopf 30 zentimeter von ihr entfernt und lernte, was es bedeutet, begierde auszuhalten und nicht ausleben zu dürfen.

"so, ich glaub, ich gehe gleich mal schlafen, mein lieber. ich muß früh raus."

ich erschrak, wachte auf aus meinem realen traum und schaute zu kathrin hoch. sie grinste mich schon wieder so frech an, geradezu triumphierend. mit geübten handgriffen zog sie sich ihre söckchen vom fuß und steckte sie in die schuhe, die immer noch vor mir auf dem boden lagen.
kathrin beugte sich leicht zu mir nach unten und gab mir einen weichen kuß auf den mund.

"...und komm bloß nicht auf die idee, meine söckchen aus den schuhen zu klauen und daran zu riechen, hast du mich verstanden? ich werde mir merken, wie sie darin liegen."

kathrin küßte mich noch einmal lange, stand auf, nahm die schuhe und verschwand damit aus der küche ins schlafzimmer.

ich guckte auf die uhr, es war halb zwölf. mehr als eine stunde saß ich also vor kathrins füßen, regungslos, bewegungslos, sprachlos - aber voller spannung, die nicht erlöst wurde. erschöpft war ich, so als ob ich in einem bergwerk gearbeitet hätte.
ich stand vom boden auf und ging vor die türe nach draußen. ein paar schritte werden mir gut tun, dachte ich.

während ich die frische nachtluft einatmete, spielte sich diese ganze szene vor meinem inneren auge noch einmal ab, und wieder fuhr es mir durch meinen körper, mir wurde heiß und mein herz pochte. ich seufzte glückselig. das bild von den zerknüllten söckchen in kathrins schuhen begleitete mich noch etwas länger und ich mußte mir vorstellen, wie sie langsam darin trockneten und hart wurden.

am nächsten morgen saß kathrin auf der bettkante und küßte mich wach, denn sie wollte mit nina nach hamburg, um ein paar wohnungen zu besichtigen. verschlafen sah ich gerade noch, wie sie ihre rosafarbenen söckchen anzog und ihre füße in ihren turnschuhen veschwanden.

"bis heute abend, mein süßer..."


© 2006 david

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